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Museumsmomente

Führungen für Menschen mit Zeit

Glänzend - Die Silbersammlung des St. Annen-Museums

Schimmernd und prachtvoll stehen sie da: die Kostbarkeiten der Kirchen, mittelalterlicher Zünfte und Lübecker Familien. Kelche, Pokale, Gefäße, Gebrauchs- und Prunkgegenstände vermitteln höchstes handwerkliches Können und zeugen vom Reichtum ihrer Auftraggeber. Jedes Exponat steht für sich mit Geschichte und Geschichten. Lassen Sie sich erzählen von glänzender Pracht und dem Handwerk der Gold- und Silberschmiede Lübecks, die zu den angesehensten Bürgern der Stadt gehörten.

Einflussreich - Lübecker Kaufleute und Bürgermeister

Da sind sie, die großen Namen - Thomas Fredenhagen, Hieronymus Küsel, Jürgen Wullenwever und andere, die einflussreich die Geschicke der Stadt bestimmten. Mit Macht, Pioniergeist und politischem Gestaltungswillen prägten sie glanzvolle und weniger opulente Zeiten der Stadt vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Wirtschaftliche Macht ließ Lübeck glänzen, doch auch politisch heikle Zeiten waren zu überstehen. Ein Lübsches Panorama unter der Büste des Kaufmannes, Ratsherrn und Mäzens Thomas Fredenhagen (1627-1709) erwartet Sie.

Weltberühmt - Stockelsdorfer Fayencen

Im 18. Jahrhundert, als bemalte Keramik in Nordeuropa äußerst beliebt war, gründete Georg Nicolaus Lübbers - Besitzer des Gutes Stockelsdorf in  der Nähe von Lübeck - eine Fayencenmanufaktur.  Seine Arbeiten waren schon bald extrem gefragt, seine eleganten „Stockelsdorfer Öfen“ hielten Einzug in Schlösser, Herrenhäuser und großbürgerliche Salons in ganz Europa. Ein besonders schönes Exemplar steht heute im Metropolitan Museum of Art in New York. Es gehörte einst der berühmten Dichterin George Sand. Die Führung beschäftigt sich mit dem Leben von Georg Nikolaus Lübbers, seiner hervorragenden Manufaktur und der Entstehungsgeschichte der Fayencen.

 Frauengeschichten - Törichte und kluge Jungfrauen

Im Jahr 1818 wurde die Lübecker Burgkirche wegen Baufälligkeit abgerissen. Aus dem Schutt wurden zehn zarte, kleine Skulpturen geborgen. Heute stehen die "törichten und klugen Jungfrauen" im St. Annen-Museum. Die Führung beleuchtet ihre Geschichte, teils betrachtet aus der Sicht des Schriftstellers Otto Anthes (1867-1954), der sich sehr mit Lübeck verbunden fühlte. Die Skulpturen faszinierten ihn bei seinen Besuchen im Museum und fanden schließlich Eingang in die Erzählung "Die Zehnte" aus seinem kleinen Band "Lübeck - Du seltsam schöne Stadt".

Kurios - Die Kunst- und Wunderkammer des Jacob von Melle

 Als die Welt noch voller Geheimnisse war, gab es wissensdurstige Menschen, die Unbekanntes in aller Vielfalt sammelten und diese Wunderdinge in Kabinetten zur Schau stellten - für sich selbst und für ein neugieriges Publikum. Jacob von Melle (1659-1743), Hauptpastor an St. Marien, Universalgelehrter und Autor in Lübeck, war solch ein Sammler und hinterließ einen Schatz von Kuriositäten und Besonderheiten. Lassen Sie sich mitnehmen in seine Kunst- und Wunderkammer im St. Annen-Museum.

Meisterhaft - Statius von Düren und seine rote Kunst

Die glanzvollen Zeiten, in der Lübeck die "Königin der Hanse" genannt wurde, waren zu Beginn des 16. Jahrhunderts bereits Geschichte.  Aber immer noch war Geld in der Stadt, und wer es hatte, der zeigte es auch. So hoben sich einige Fassaden durch prächtige "Kunst am Bau" ab.   Einer der profiliertesten Handwerker war zu jener Zeit Statius von Düren (geb. um 1520, gest. vor 1570), dessen prachtvolle Terrakotten so manchen Profanbau schmückten und noch heute Aufsehen erregen. Der Rundgang beschäftigt sich mit Werk und Leben des Künstlers und den Lübecker Ziegeleien.

Wundervoll - Eine Klostergründung zu Lübeck

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entschlossen sich die Lübecker, den unverheirateten Damen der Senats- und Kaufmannsfamilien eine neue Bleibe in Lübeck zu schaffen. Die jungen Frauen waren bislang in den Klöstern Rehna und Zarrentin untergebracht, doch dort wollte man sie nicht länger aufnehmen oder sogar wieder ausweisen. Die Lübecker Bürger sammelten Geld, kauften drei Adelshöfe in den Mauern der Stadt und gründeten dort ein eigenes Kloster. Vier Jahrhunderte später entstand hier das St. Annen-Museum. Lassen Sie sich die wechselvolle, 500jährige Geschichte erzählen.

Weißes Gold? - Geschirr von Meißen bis Wedgwood

Von der "Vergissmeinnicht-Kanne" bis zur schwarzen 'Basalt-Ware' aus England warten bezaubernde Stücke der Sammlung des St. Annen-Museums auf Sie. Im Jahr 1709 wurde unter dramatischen Umständen das "Weiße Gold" in Meißen erfunden. Johann Böttger (1682 -1719) gilt als sein europäischer Schöpfer. Ein Lebensbild des berühmten Mannes und weniger Bekanntes zum Thema Porzellan runden die Führung durch hier und da gesetzte kleine "Glanzlichter des Wissens" ab.

Anders als gedacht - Maria Magdalena und das Granatapfelmuster

Mittelalterliche Altäre sind der große Schatz des St. Annen-Museums. Sie meinen sie zu kennen, - wissen was zu sehen, was zu lesen ist? Lassen Sie sich ein auf eine ganz andere "Sicht der Dinge", denn hinter den bekannten Szenarien schlummert noch viel - zunächst - Verborgenes. Entschlüsselt erzählt es Geschichten in der Geschichte. Was hat es mit der roten Farbe auf sich, die Maria Magdalena zugeordnet ist? Warum trägt jenes kleine Kind schon eine Bischofsmütze? Da hängt ein Kardinalshut neben einem halb entkleideten Mann… Haben Sie Lust auf "Hintergründiges"?

Romantisch - die Epoche der Empfindsamkeit

Von der Freundschaftstasse bis zur Haarlocke, die man sich in Verehrung, Freundschaft und Liebe schenkte - von der neuen Mode der Grußkarten - vom Aufleben literarisch-politischer Salons - vom Komponisten Franz Schubert bis zum Maler Philipp Otto Runge - von entzückenden Damen mit Schutenhüten, denen der Sonnenschirm ihre zarte Blässe bewahren half: All dies und mehr steht für die Epoche der Empfindsamkeit. Das St. Annen-Museum lädt ein zu einer Reise zurück in diese Zeit und zeigt Ihnen - verbunden mit der ungewöhnlichen Lebensgeschichte dreier junger Lübecker - seine kleinen und großen Schätze.

Führungsdauer 90 Min., EUR 75,00 zzgl. Eintritt