Luxus, Lotterleben, Lifestyle – Tee verändert Nordeuropa
verlängert bis 29.05.2023
Tee ist inzwischen das nach Wasser beliebteste Getränk der Welt und kaum noch aus dem Alltag wegzudenken: Bunte Bubble-Tea-Läden erobern die Innenstädte, Chai- und Matcha-Tea-Latte laufen dem Latte Macchiato den Rang ab. Drogerien vertreiben Tee-Mischungen mit verheißungsvollen Namen wie „Seelenwärmer“ und „Spaßmacher“ und Start-ups machen mit „Detox-Tee“ ein Vermögen. Selbst Deutschrapper:innen wie Shirin David und Capital Bra vermarkten inzwischen ihren eigenen Eistee.
Doch bis hierhin war es ein weiter Weg: Die Blätter der aus China stammende Teepflanze verbreiteten sich erst seit dem 17. Jahrhundert allmählich in Europa. Wie Seide und Porzellan musste auch Tee mit großem Aufwand und hohen Risiken von China um die halbe Welt transportiert werden.
Das exotische Getränk verbreitete sich in Europa zunächst in höfischen Kreisen, wo es eine sagenhafte China-Mode auslöste: Gartenpavillons wurden in Form chinesischer Pagoden gebaut, Porzellan aus China füllte Tafeln sowie die Wände von Kabinetten und chinesische Landschaften und Figuren, wie die Porzellanmaler sie sich vorstellten, wurden beliebte Dekore. Es entstand ein neuer Bedarf an Gefäßen zum stilechten Verstauen und Genießen des Tees sowie Geräte und Möbel für die Zubereitung mit heißem Wasser. Die lange nur in China bekannte Zusammensetzung von Porzellan wurde immer eifriger erforscht und endlich von Johann Friedrich Böttger 1709 in Meißen entdeckt.
Wie das Porzellan wurde auch der Tee im 18. Jahrhundert in größeren Mengen und zu günstigeren Preisen verfügbar und zu einer ernüchternden Alternative der Alltagsgetränke Bier und Wein. Tee beflügelte den geistigen Austausch und wurde als Getränk der Vernunft bei den Aufklärern beliebt. Besonders Frauen erfreuten sich am Austausch bei Teerunden, die ihnen vollkommen neue Freiräume eröffneten. Der Siegeszug des Tees in Nordeuropa war nicht mehr zu stoppen. Vor allem in England und Ostfriesland entstanden sehr eigenständige und ausgeprägte Teekulturen. Seitdem währt die Beliebtheit des Tees und erlebt immer neue Moden und Trends, wenn sie auch durch den Kaffee einen bitteren Konkurrenten hat.
Die nächsten Termine der Ausstellung
Wer sich immer schon gefragt hat, warum die Nordeuropäer so viel und gerne Teetrinken, sei zu dieser Verkostung herzlich eingeladen.
Wir gehen der englischen Tea-Time auf den Grund - und widmen uns der klassischen, friesischen Teekultur.
Pünktlich zur Teetied vereinen sich Wissenwertes und Kulinarisches zu einer ca. 90-minütigen Reise durch die wohl klassischsten Formen des europäischen Teegenusses!
Begrenzte Teilnehmerzahl!
Wir bitten um Anmeldung unter Tel.: 0451- 122 4137
Bitte berücksichtigen Sie, dass der Zugang nicht barrierefrei ist.
Tee ist inzwischen das nach Wasser beliebteste Getränk der Welt und kaum noch aus dem Alltag, gerade in der kalten Jahreszeit, wegzudenken. Die Ausstellung „Luxus, Lotterleben, Lifestyle. Tee verändert Nordeuropa“ zeichnet den Weg von China nach Nordeuropa, vom 17. Jahrhundert bis heute nach, wo bunte Bubble Tea-Läden die Innenstädte erobern, Chai- und Matcha-Tea-Latte dem Latte Macchiato den Rang ablaufen. Es werden Tee-Mischungen mit verheißungsvollen Namen wie „Seelenwärmer“ und „Spaßmacher“ vertrieben und selbst Deutschrapper:innen vermarkten inzwischen ihren eigenen Eistee. Erfahren Sie bei einer Führung, wie der Tee seinen Siegeszug in Nordeuropa antrat und welch spannende und kostbare Objekte dabei entstanden.
Für die Teilnahme an der öffentlichen Führung bitten wir um Anmeldung, Tel.: 0451-122-4137 (Kasse).
Es gelten die aktuellen Coronaregelungen.
Im St. Annen-Museum dreht sich seit dem Start der Sonderausstellung „Luxus, Lotterleben, Lifestyle. Tee verändert Nordeuropa“ alles um das Thema Tee. Dabei spielt natürlich auch das entsprechende Zubehör wie Teetassen und Teekannen aus Porzellan und dessen Geschichte eine große Rolle. Am Sonntag, 12. Februar haben Familien ab 14 Uhr die Möglichkeit, in einem Workshop ihre eigene Porzellantasse zu gestalten. Zunächst erhalten die Teilnehmer:innen eine kurze, kindgerechte Führung durch die Ausstellung, in der sie bereits erste Inspirationen zur Verzierung einer Teetasse sammeln und sich auch Muster von ausgestellten Tassen abzeichnen können. Unter der fachkundigen Anleitung von Kulturvermittlerin Carolin Teubert geht es danach ans Eingemachte und die Kids dürfen entweder eigenständig kreativ werden oder auch gerne mithilfe von Schablonen ihre ganz persönliche Tasse gestalten. Selbstverständlich darf diese dann im Anschluss mit nach Hause genommen und, ganz im Stile der Sammelleidenschaft für Teetassen der Biedermeierzeit, aufgestellt oder verschenkt werden.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine verbindliche telefonische Anmeldung unter 0451-122 4137 gebeten.